Blow up
Spielfilm, GB/Italien 1966, 111 min, 35mm, Farbe, FSK 18
Der Modefotograf Thomas (David Hemmings) macht in einem Park Aufnahmen. Beim Entwickeln des Films entdeckt er auf einem Foto etwas, das ihm vorher nicht aufgefallen war: die Leiche einer Frau im Gebüsch. Er glaubt, dass die mysteriöse Jane (Vanessa Redgrave) etwas mit dem Verbrechen zu tun haben könnte.
„Blow up“ ist einer der wichtigsten Filme der Kinogeschichte, der ästhetische Maßstäbe gesetzt hat. Sein Kriminal-Plot erweist sich als reichhaltiges, dramaturgisch perfekt komponiertes Meisterwerk. Der Film spielt virtuos mit seinen medialen Vorraussetzungen und erzählt so von der Veränderung menschlicher Wahrnehmung im Swinging London der modevernarrten Roaring Sixties.
Michelangelo Antonioni, der mit diesem Film seinen legendären Ruf begründete, inszenierte bravourös die Einsamkeit der menschlichen Seele in einer modernen Medienwelt. In einer Zeit, in der hochprofessionelle und globalisierte Medien über die Existenz der Ereignisse entscheiden, beschreibt sein nach wie vor sehr aktueller Film die fundamentalen Brüche in der Wirklichkeit.
Regie: Michelangelo Antonioni
Kamera: Carlo Di Palma
Schnitt: Frank Clarke
Musik Herbie Hancock, The Yardbirds
DarstellerInnen David Hemmings, Vanessa Redgrave, Sarah Miles, Jane Birkin, The Yardbirds, Peter Bowles, Veruschka
Produzent Carlo Ponti, Pierre Rouve
Michelangelo Antonioni
wurde 1912 in Ferrara geboren und schrieb ab 1939 Filmkritiken und Essays über das Kino. In vierziger Jahre drehte er mehrere kurze Dokumentarfilme, die ästhetisch ganz im Geiste des Neorealismus standen. 1950 folgte mit Cronica di un amore (Chronik einer Liebe) der erste Spielfilm. 1961 erhielt er für La Notte auf der Berlinale den Goldenen Bären. Am 30. Juli 2007 verstarb Antonioni im Alter von 94 Jahren in Rom.