Blue
Experimentalfilm, GB 1993, 79 min, 1:1, 66, Farbe, FSK 12
"Blue" ist die Abschiedsgeste des Filmemachers Derek Jarman, die geistige Auseinandersetzung mit seinem Tod. Jarman, bedingt durch seine AIDS Infektion erblindet, hat diesen Film Yves Klein gewidmet, mit dem er die Überzeugung teilte, dass "es mehr gibt, als das Auge trifft". Während auf die Leinwand die Farbe Blau projiziert wird, werden im Off lyrische und prosaische, aggressive und pathetische Passagen aus Jarmans Tagebüchern gelesen. Nachhaltig zeigt der Film, dass sich die Existenz der Krankheit und des Todes nicht im Bild beweisen muss. Er ist das Dokument erfüllter Hoffnung, sich dem Tod nicht mehr entgegenstellen zu müssen. Blau wird zur Farbe der Harmonie, in der die Widersprüche des Lebens und die Leiden des Körpers aufgehoben sind.
Ein Film von erstaunlicher Schlichtheit und Reinheit, der zeigt, was Kunst sein kann.
Regie: Derek Jarman
Drehbuch: Derek Jarman
Musik: Simon Fisher Turner
Produzent: James Mackay, Takashi Asai
Derek Michael Jarman
wurde 1942 in England geboren. Er war in vielfältiger Weise als bildender Künstler, Filmemacher und Autor tätig. Im Februar 1994, kurz nach der Uraufführung des Films Blue, verstarb Jarman im Alter von 52 Jahren an den Folgen von AIDS.