Das Netz – Unabomber, LSD und Internet
Dokumentarfilm, D 2003, 121 min, 1:66 (35 mm), Farbe
Am 3. April 1996 wird Theodore J. Kaczynski in den Bergen Montanas vom FBI verhaftet. Dem ehemaligen Harvard-Absolventen und Mathematikprofessor wird zur Last gelegt, als „Unabomber“ Anschläge gegen Personen aus Wissenschaft, Kunst, Militär und Computertechnologie verübt zu haben. Wieso wandelt sich ein Musterschüler mit einem IQ von 170 zu einem „most wanted“ Terroristen?
„Das Netz“ taucht ein in die Geschichte von Ted Kaczynski und spürt den Einflüssen und Utopien nach, unter denen seine Generation aufgewachsen ist: Die Hippie-Kultur Kaliforniens mit ihren ausgeflippten Rockkonzerten und LSD-Räuschen. Die Kunstszene New Yorks, wo schräge Multimedia-Events und Beat-Happenings an der Tagesordnung sind. Die wissenschaftlichen Utopien einer durch Technologie versöhnten Welt, wie sie in den Laboren der Computerfreaks ausgedacht werden.
Auf der Reise quer durch die USA begegnet der Dokumentarfilmer Lutz Dammbeck vielen Protagonisten dieser Zeit, die bis heute das künstlerische und intellektuelle Klima in den USA bestimmen, Literaturagenten und Künstlern in New York, Computerwissenschaftlern und Militärs in Boston, Palo Alto und Washington. Was verbindet diese Personen, Orte und Ideen zu einem Netz? Welches Weltbild steckt hinter den modernen Fundamenten aus Kybernetik, Multimediakunst und militärischer Forschung? Und wo bleibt der Mensch in diesem von Logik und binären Codes programmierten Universum? Ohne vorschnelle Antworten zu geben, zeigt „Das Netz“ die Konstrukteure, Maschinisten und Agenten dieser Systeme. Einer steigt aus und versucht die Maschinen zu stoppen. Aber um welchen Preis? Weitere Informationen: www.t-h-e-n-e-t.com
Regie: Lutz Dammbeck
Kamera: Thomas Plenert, Istvan Imreh, James Carman
Schnitt: Margot Neubert-Maric
Ton: Karl Laabs
Musik und Sound Design: Jörg U. Lensing
Sprecher: Eva Mattes, Thomas Vogt
Produktionsleitung: Jochen Dickbertel (swr)
Produktionsleitung USA: Sabine Schenk
Produktion: Lutz Dammbeck Filmproduktion
Lutz Dammbeck
wurde 1948 in Leipzig geboren. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzigt und war seit 1974 freiberuflich als Maler, Medienkünstler und Filmemacher tätig. 1990 gründete er die Lutz Dammbeck Filmproduktion, seit 1998 leitet er als Professor eine Projektklasse für Neue Medien an der Hochschule für bildende Kunst in Dresden.