landmade.2011.1: Ausflug zum Umbruch

Erfolgreicher Festivalstart auf dem Landgut A. Borsig

„Nacht des Eigensinns“ mobilisierte „zwei Welten“

Der Eigensinn machte sich breit am 28. Mai in Groß Behnitz: rund 300 Besucher kamen zum Festivalauftakt von landmade.2011 und erfüllten die soeben renovierte Brennerei des Landguts A. Borsig vom Keller bis zum Dachboden mit Leben. Ganz im Sinne der landmade.Idee begegneten sich an einem besonderen Ort auf eine besondere Art Menschen vom Land und aus der Stadt.
Während die Bewohner des Dorfes Groß Behnitz in Massen in den auf dem Landgut gedrehten Film „Zwei Welten“ von Gustaf Gründgens strömten, begeisterten sich andere für die Mischung von zeitgenössischer Kunst, Kino, dem Flair des Ortes und dem Gedankenaustausch mit Fischer, Gutsherrn und Umbruch-Denkern.

Filme, Kunst, Gespräche, Landkost und die Erkundung eines beeindruckenden Ortes standen auf dem Programm. Von 16 Uhr bis Mitternacht ging es um Werke und Visionen, deren Entstehung auf vielfältige Weise mit dem Gut und seiner Umgebung verknüpft ist.

Das frühere landwirtschaftliche Mustergut des Großindustriellen Borsig ist ein historisch bedeutsamer Versammlungsort: In den Jahren 1941 – 1943 tagte hier der Kreisauer Kreis, eine bürgerlich-zivile Widerstandsgruppe, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus mit Plänen zur politisch-gesellschaftlichen Neuordnung nach dem Zusammenbruch der Hitler-Diktatur befasste. Wir nahmen diese Geschichte des Ortes zum Anlass, um in unserem Programm Widerstand, Eigensinn und gesellschaftlichen Umbruch aus heutiger Sicht zu thematisieren.


Im Filmmagazin "12 Uhr mittags" sprachen Kino-King Knut Elstermann und Festivalleiterin Gabriele Konsor über "landmade":